Am nächsten Tag besichtigten wir die ehemalige Kaiserstadt in Huế. Es handelte sich um eine Art Miniatur der Verbotenen Stadt in Beijing. Leider war der Großteil durch die Bomben der Amerikaner zerstört worden. Die Restaurierung war jedoch in vollem Gange.
In dem weitläufigen Areal konnten wir den lauten und stinkenden Mopeds auf der Straße entkommen. Bäume spendeten uns Schatten und wir genossen die Ruhe.
Wieder draußen in der Stadt war der Abgasgestank der Mopeds kaum auszuhalten und ich beschloss, mir sobald wie möglich einen Mundschutz zuzulegen. Dass die Luft derart verschmutzt war, stand in keinem Reiseführer.
Wir hatten Hunger und setzten uns zu einer Garküche. Die Besitzerin lächelte uns an und wir kommunizierten mal wieder mit Händen und Füßen, um unser Essen zu bekommen. In der Auslage zeigten wir auf verschiedene Gemüse- und Fleischgerichte. Wie lange das Zeug schon ungekühlt in der Hitze stand, fragten wir lieber nicht.
Für mich gab es Reis mit Schweinsbratenscheiben und Pak Choi. Dazu wurde uns noch Tee und eine Suppe serviert. Die Dame war extrem freundlich und legte uns ständig ungefragt noch mehr Essen auf die Teller, das wir vergeblich abwehrten.
Durch die schlechte Erfahrung am Vorabend witterte ich beim Bezahlen eine gesalzene Ausländerrechnung.
Dem war aber überhaupt nicht so! Ganz im Gegenteil! Die freundliche Dame verlangte für das ganze Essen mitsamt Suppe und Getränken für zwei Personen nur 30.000 Dong! Das waren vielleicht 1,20 Euro.
Insgesamt hatte Huế eine wirklich große kulinarische Vielfalt zu bieten. Allerdings hatte die Luftverschmutzung auf unserer Reise in Huế den Höhepunkt erreicht und wir waren froh, in eine weniger verschmutzte Gegend weiterreisen zu können.
Unser nächstes Ziel war Đà Lạt, eine Stadt mit milderen Temperaturen im Hochland Vietnams.