Kategorie: Tipps & Tricks

Kräuterwanderung – Essbare Wildpflanzen

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Es war Sonntagfrüh und kalt, 3 Grad um genau zu sein. Für die geplante Wanderung in der Aubinger Lohe, die vom Ayurveda Institut München organisiert wurde, zog ich extra meine Ski-Klamotten an, um mich gegen die Kälte zu wappnen. Meine Freundin Olena, die Ayurveda-Expertin ist, hatte mich dazu überredet mitzukommen.

Wir waren etwas spät dran und waren die Letzten. Ich traute meinen Augen nicht, als ich die Menschentraube von mehr als 20 Teilnehmern am Treffpunkt sah. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sich so viele Menschen Sonntag morgens um 10 Uhr bei eisiger Kälte zu einer Kräuterwanderung einfinden würden. Es waren sicherlich mehr als 20 Teilnehmer, wobei jegliche Altersklasse vertreten war, von Familien mit Kleinkindern bis zu Senioren. Die Truppe war bunt und es fühlte sich an wie auf einer Klassenwanderung.

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Giersch – Essbare Wildpflanzen

Angeleitet wurden wir von Ulle Dopheide, der uns geduldig diverse essbare Wildpflanzen und deren Wirkung nahe brachte. Ziel der Wanderung war es, genügend Pflanzen für ein gemeinsames ayurvedisches Kochen zu sammeln.

Was kochten wir mit den Wildpflanzen?

Kräutersuppe

Die gesammelten Kräuter wie Giersch, Bärenwiesenklau, Brennnesseln und Lindenblätter wurden eingekocht, mit Salz, Pfeffer und kurz angebratenem Kreuzkümmel gewürzt und mit einem Pürierstab zu Brei verarbeitet. Mit einem Schluck Hafermilch wurde die Suppe verfeinert. Es schmeckte so ähnlich wie eine Spinatsuppe.

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Wildblumen, Brennnesseln, Giersch, Bärenwiesenklau – Essbare Wildpflanzen

Wildblumenbrote

Wir bestrichen Brotscheiben mit Butter oder veganem Aufstrich und belegten sie mit Löwenzahn, Gänseblümchen, Veilchen.
Ich war begeistert. So einfach kann man etwas Schönes fürs Auge herrichten, das sogar essbar ist.

Chicoree-Schiffchen

Ähnlich wie bei den Broten dienten die Chicoree-Schiffchen als Vorspeise, die auch dem Auge zusagt. Wir befüllten die einzelnen Blätter mit Joghurt und streuten Wildblumen darüber. Die Schiffchen schmeckten frisch und knackig.

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Chicoree-Schiffchen mit Wildblumen – Essbare Wildpflanzen

Kräuter im Kichererbsenpanad

Dieses Gericht erinnerte mich sehr an das japanische Tempura, wo Gemüse in einem Teigmantel frittiert wird.

Brennnesseln, Bärenwiesenklau und Giersch tunkten wir in ein würziges Kicherbsenpanad, das im Anschluss in einem gusseisernen Wok mit heißem Öl frittiert wurde. Es schmeckte köstlich und war mein Favorit unter allen Gerichten. Ich hatte noch nie vorher frittierte Brennnesseln gegessen.

Gebratenene Löwenzahnknospen

Mitte April sind die Löwenzahnblüten noch geschlossen. Diese kann man sammeln, die Stengel und Kelchblätter abzupfen und in einer Pfanne anbraten und leicht mit Salz und Pfeffer würzen.
Diese Löwenzahnknospen aßen wir zwischendurch als Snacks.

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Angebratene Löwenzahnknospen – Essbare Wildpflanzen

Bärlauch-Pesto

Das Bärlauchpesto war sehr gefragt und am schnellsten weg gegessen. Deswegen konnte ich auch kein Foto davon machen.

Hier ist das Bärlauch-Pesto-Rezept:

  1. Die Blätter waschen und trocknen, dann kleinhäckseln und in ein Glas (400ml) füllen, sodass es Dreiviertel voll ist.
  2. Bis zu einem Viertel der Kräutermasse mit Sonnenblumenöl aufgießen.
  3. Man gibt 1 gestrichenen TL Kräutersalz, 2 gehäufte TL geröstete zerkleinerte Haselnüsse und 2 EL geriebenen Parmesan dazu.
  4. Schön durchmischen, abschmecken und ggf. Salz und Öl dazugeben.

Es war ein tolles Erlebnis. Die Wanderung im Wald ist so beruhigend und erfrischend. Ich habe erfahren, wie einfach man sich im Wald mit essbaren Wildkräutern bedienen kann.

In unserem Garten wachsen ein Haufen Löwenzahn und Brennnesseln. Davon wird sicherlich ab jetzt auch was auf dem Esstisch landen.

 

 

Koreanischer Kochkurs an der VHS München

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Koreanischer Kochkurs – Gu chul pan

Hallo liebe Kochfreunde! Ich melde mich nach langer Abwesenheit wieder zurück und möchte euch von meiner ersten Kochkurs-Erfahrung berichten.

„Kochen wie in Korea“ hieß der vielversprechende Name des Kurses an der VHS in München.

Koreanischer Kochkurs-Rettichsalat
Koreanischer Kochkurs – Rettichsalat

Der Kurs sollte an zwei Freitagen hintereinander von 18-21 Uhr stattfinden.
Ich stellte mir den Kochkurs wie in den Kochshows vor:
Die Kochlehrerin (Frau Kyung-Hee Werner) kocht vor und erklärt, während die aufmerksamen Schüler fleißig mitschreiben. Und am Ende darf jeder einen Löffel vom Gekochten probieren.

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Koreanischer Kochkurs – Bulgogi

Ich hatte mich SOWAS von geirrt! Die VHS bot mit einer voll ausgestatteten großen Lehrküche auf. Es gab vier Kochplätze mit jeweils Spülbecken, Ofen und Herd. Dazu gab es genügend Bretter, Messer, Schüsseln, Pfannen, Töpfe…

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Koreanisch Kochkurs – Fischsuppe

Frau Werner teilte uns in Gruppen auf, wobei jede Gruppe ein komplettes Gericht kochen sollte.
Einige Gerichte zähle ich mal auf: Gu-chul Pan (kleine Pfannkuchen mit verschiedensten Beilagen als Füllung), Kimchi (eingelegter Kohl), Fischbällchensuppe, Bulgogi (Feuerfleisch), Bibimbap (Reisgericht mit vielen Beilagen), marinierter Spinat u.v.m.

Ein super einfaches Gericht, das sehr viel Eindruck macht, ist der marinierte Spinat. Hier das Rezept dazu:

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Koreanischer Kochkurs – Wurzelspinat

Zutaten:

  • 500g Wurzelspinat
  • Frühlingszwiebeln (fein gehackt)
  • 1 Knoblauchzehe (gepresst)
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Sesamkörner
  • 1/2 EL Sesamöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Spinat putzen und waschen
  2. Den Spinat in einen Topf mit kochendem Wasser geben und ca. 5min blanchieren
  3. Währenddessen die Gewürzmischung in einer großen Schüssel verrühren
  4. Den Spinat nun mit kalten Wasser abschrecken (so bleibt der Spinat schön grün) und das Wasser abgießen
  5. Dann in der Schüssel mit der Gewürzmischung wälzen

Fazit:

Es hat wirklich Spaß gemacht, mit völlig fremden Menschen zusammen zu kochen und am Ende gemeinsam zu essen.
Der Esstisch hat sich gebogen vor lauter Köstlichkeiten. Das wird sicher nicht der letzte Kochkurs sein, den ich bei der VHS gemacht habe.

koreanischer kochkurs-gedeckter Tisch
Koreanischer Kochkurs – gedeckter Tisch

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Mit Stäbchen essen – Wie geht das?

Mit Stäbchen zu essen ist relativ einfach. Es bedarf nur etwas Übung, genauso wie es das mit Messer und Gabel auch bedarf. Das konnte schließlich auch nicht jeder von Geburt an.

In Europa gehört es mittlerweile zum guten Ton, dass man weiß, wie mit Stäbchen umzugehen ist.
Für die, die es noch nicht können, habe ich hier eine Anleitung erstellt.

Anleitung zum Stäbchen Essen:

Mit Stäbchen essen - Schritt 1

Stäbchen essen – Schritt 1

Das untere Stäbchen in die Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger legen, mit dem Ringfinger abstützen.
Das untere Stäbchen bleibt unbeweglich.

 

 


Mit Stäbchen essen - Schritt 2Stäbchen essen – Schritt 2

Das obere Stäbchen nimmt man zwischen Zeigefinger und Daumen. Abgestützt wird es durch den Mittelfinger.

 

 

 


Mit Stäbchen essen - Schritt 3Stäbchen essen – Schritt 3

Jetzt bewegt man das zweite Stäbchen mittels Beugen von Zeigefinger und Daumen. Das untere Stäbchen wird dabei nicht bewegt.

 

 

 


Mit Stäbchen essen - Schritt 4Stäbchen essen – Schritt 4

Mit den Spitzen kann man nun kleine Köstlichkeiten erfassen und einen weltmännischen Eindruck machen 😎
Viel Spaß beim Üben!

 

 

 

Falls ihr jetzt aufgeben wollt, weil es euch zu schwer ist, sollte eins gesagt sein:

Es ist auch nicht einfach, mit Messer und Gabel zu essen!

Obwohl ich in Deutschland mein ganzes Leben verbracht habe, muss ich zugeben, dass es mir bis heute noch unangenehm ist, mit Messer und Gabel zu essen. Es kommt mir so umständlich vor, mit beiden Händen „herumzuwerkeln“.
Ehrlich gesagt, habe ich es als Kind nur so gelernt, indem ich bei Schulkameraden zum Geburtstag eingeladen war. Da blieb mir ja nichts anderes übrig, als mit Messer und Gabel zu essen…

Wir Asiaten haben also auch so unsere Probleme…

Dazu noch eine lustige Geschichte, die mir ein Freund erzählt hat:

Eine chinesische Delegation fällt morgens im Hotel über das Frühstücksbuffet her.

Das deutsche Besteck wird vorsichtig beäugt. Ein Chinese ist besonders mutig und zeigt seinen Landsleuten, wie das funktioniert. Er nimmt eine Gabel zur Hand und spießt damit in ein Brötchen hinein. Er hält das Brötchen nun senkrecht nach oben. Dann nimmt er das Messer und tunkt es in das Marmeladenglas. Langsam bestreicht er das Brötchen außen herum mit der Marmelade und beißt in das Brötchen hinein 😀

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Gewürz des Tages: Sternanis

SternanisSternanis schmeckt süßlich und lakritzartig, aber auch etwas pfeffrig und säuerlich.

Der Sternanis wird auch Echter Sternanis (Illicium verum) genannt und ist ein immergrüner Baum aus der Familie der Sternanisgewächse, der in Südchina und Vietnam beheimatet ist.

Zusammen mit Fenchel, Cassiazimt, Gewürznelke und Szechuanpfeffer wird der Echte Sternanis in der chinesischen Küche als Fünf-Gewürze-Pulver verwendet. Asiatische Fleischgerichte wie die Pekingente, Schmorhuhn oder Phở bò (Vietnamesische Rindfleischnudelsuppe) werden mit Sternanis aromatisiert.

Da die Hülle aromatischer ist als die Kerne, wird der Sternanis samt Hülle verwendet oder gemahlen. In geschlossenen Behältern aufbewahrt beträgt die Haltbarkeit etwa 3 Jahre.

Der nahe verwandte und im Geruch und Aussehen ähnliche Japanische SternanisIllicium anisatum, wird in Japan traditionell als Räucherwerk verbrannt, ist aber nicht als Gewürz geeignet, da er giftig ist und Leber, Nieren und Blase dauerhaft schädigen kann. Durch ungewollte Vermischungen von Echtem mit Japanischem Sternanis ist es schon zu Vergiftungen gekommen.

Weitere Infos unter:

http://www.gewuerze-blog-naturideen.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Sternanis

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