Kategorie: Tipps & Tricks

Bild des Tages: Getrockneter Tintenfisch, Südkorea

Tintenfisch trocknen in Südkorea

„Das ist ein bisschen eklig“, meinten meine Freunde, als ich ihnen dieses Foto aus meinem Südkorea-Urlaub zeigte.
Ich schmunzelte in mich hinein und dachte mir nur:

Wenn ihr wüsstet, wie lecker getrockneter Tintenfisch, der frisch geröstet wird, schmeckt…

Warm und knusprig, mit diesem einzigartigen Tintenfischgeschmack. Meine Geschwister und ich haben uns als Kinder darum geschlagen.

Meine beste Freundin C. hatte dieses Foto geschossen, als sie mich 2006 in Seoul besuchte, wo ich gerade mein Auslandspraktikum beendet hatte (meine Güte, ist das wirklich schon 6 Jahre her?!).

Im Anschluss an mein Praktikum reisten wir in den Süden zu mehreren Inseln, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnern kann. Wir waren außerhalb der Saison unterwegs, hatten die Strände, das Meer und die Berge für uns alleine und übernachteten in sog. Minbak’s (korean. 민박, engl. homestay), was sowas wie „Wohnen bei einer Gastfamilie“ ist.

Da es außer Karaokebars keinerlei Unterhaltungsmöglichkeiten gab und wir so ziemlich die einzigen Touristen waren, hatten wir eben dort alleine unseren Spaß. Wir schlugen uns dort grölend drei Nächte hintereinander um die Ohren…
Die armen Inselbewohner tun mir bis heute noch leid.

Tintenfisch in Südkorea - National Geographic
National Geographic Vol. 135, No. 3, March 1969

Ich liebe dieses Bild, denn es ist zeitlos. Die Koreaner werden sicher noch in 100 Jahren ihren Tintenfisch so trocknen und haben das bestimmt auch die letzten hundert Jahre schon getan.

Auf den Beweis meiner Behauptung stieß ich ganz zufällig vor ein paar Tagen. Schaut mal her…

In einem alten Haus fand ich im Keller eine Sammlung von National Geographic-Heften aus den 60er/70er-Jahren.
Als eingeschweißter Korea-Fan zog ich natürlich die Ausgabe mit der Aufschrift „South Korea“ aus dem Regal. In einem 45-seitigen Report wurde über den phänomenalen Wirtschaftsaufschwung Südkoreas nach dem Krieg berichtet.

Und siehe da, ein Foto mit zum Trocknen aufgehängten Tintenfischen war darunter. Und dieses Foto ist schon fast ein halbes Jahrhundert alt.

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Gewürz des Tages: Goji-Beeren

Goji-BeerenGoji-Beeren kenne ich eigentlich schon aus früher Kindheit. Ich wusste aber nie wie sie hießen. Für mich waren das immer nur so komische kleine, süßlich schmeckende rote Dinger, die meine Mutter manchmal in Suppen mitgekocht hat.
Das waren jedesmal Suppenbrühen, die meine Mutter als „sehr gesund!“ angepriesen hat. Naja, diese Worte erregen bei Kindern immer so etwas wie Misstrauen, wenn ihr wisst was ich meine…
Aber im Rückblick gebe ich zu, dass die Suppen nie schlecht geschmeckt haben, eher im Gegenteil. Kompliment an die Mama!

Letztes Jahr habe ich völlig erstaunt auf dem Wiener Naschmarkt eine ganze Menge dieser Goji-Beeren entdeckt. Die gab es an jedem zweiten Stand zu kaufen!
Verrückt, aber was sind Goji-Beeren überhaupt? Woher kommt der Name, woher kommen die Beeren und so weiter und so fort? Fragen über Fragen…und hier sind die Antworten 😉

Wo kommt der Name her?

Der Name leitet sich von der chinesischen Bezeichnung Gǒuqǐ (枸杞) ab, was die Chinesische Wolfsbeere bedeutet.
Die Goji-Beere ist aber auch unter vielen anderen Namen bekannt: In Deutschland wird sie als Gemeiner Bocksdorn, Gemeiner Teufelszwirn, Hexenzwirn, Buchsdorn oder Filzkraut bezeichnet.

Wo wächst die Goji-Beere denn?

Wie den vielen Namen zu entnehmen ist, kommt die Goji-Beere sowohl in Asien als auch in Europa vor. Wo die ursprüngliche Heimat der Goji-Beere liegt, ist aber unklar. Allerdings stammen die ältesten Überlieferungen aus China, in der der Beere Heilkräfte nachgesagt werden. In Europa jedoch wurde die Bedeutung lange Zeit nicht erkannt, sodass die Pflanze nur als Zierpflanze diente.

Wie wird die Beere verwendet?

In China sind die Goji-Beeren Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin und werden zum Kochen verwendet und auch getrocknet gegessen.
Man findet die Goji-Beere auch in Tees, Kaffee, Saft, Essig, Wein und Likör.
In Europa werden Fruchtsäfte aus den Beeren hergestellt.

Was ist an der Goji-Beere so gesund?

Laut wissenschaftlichen Studien ist die Goji-Beere medizinisch wirksam:

  • Schutz vor Zerstörung des optischen Nervs, wenn ein Glaukom vorliegt
  • immunmodulierende Wirkung
  • starke antioxidative Eigenschaften (z.B. enthält die Goji-Beere 4.000 % mehr Antioxidantien als Orangen und mehr B-Vitamine als jede andere Frucht)

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Bei der Recherche im Internet habe ich erfahren, dass die Goji-Beeren eine neue Modeerscheinung im Gesundheitswahn der Promis seien und dadurch im Westen bekannt geworden sind… Da die Goji-Beeren nun so beliebt sind und man sie sozusagen an jeder Ecke kaufen kann, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass sie aus biologischem Anbau stammen. Schadstoffhaltige pestizidbelastete Beeren werden wohl kaum das Versprechen von Heilkräften einlösen können.

Naja, ich hab im Asialaden letztens die teuerste Packung mit Bio-Siegel für 6Euro gekauft. Jetzt kann ich ruhig schlafen 😎

Weitere Infos findet ihr hier:
de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Bocksdorn
www.goji-plantage.de
www.gesundheitsspiegel.de
www.gojibeeren.com

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Wie hält man Kräuter frisch?

kraeuter-korianderZu einem perfekten Gericht gehören für mich immer frische Kräuter, um das Gericht dekorativ zu schmücken.
Das Auge isst ja bekanntlich mit…

Zu meinen Lieblingskräutern zählt Koriander. Jaja, hier scheiden sich die Geister, entweder man liebt es oder man hasst es 😉

Aber egal, ich habe jedenfalls immer frische Kräuter im Kühlschrank, die ich durch eine bewährte Methode frisch halte.

Also, sobald ich die Kräuter gekauft habe, packe ich sie zu Hause aus der Plastikverpackung und säubere sie.
Es ist dabei ganz wichtig, die nicht mehr so guten Teile der Pflanze sofort zu entfernen.

Dann lege ich ein Blatt Küchenrolle in eine entsprechend große Tupperdose und füge die gesäuberten Kräuter hinzu. Die Dose wird dann im Kühlschrank aufbewahrt.

Mit dieser Methode konnte ich schon Frühlingszwiebeln bis zu 2 Wochen lang aufheben und Koriander bis zu einer Woche.
Es kommt natürlich auch darauf an, in welchem Zustand sich die Kräuter befanden, als man sie gekauft hat.

Eine chinesische Freundin hat mir das vor ein paar Jahren mal gezeigt. Seitdem habe ich mir das zur Gewohnheit gemacht, und die Kräuter und ich sind ein eingespieltes Team 😎

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DER GOURMET – von Lu Wenfu

buchtipp-der gourmetLu Wenfu’s Roman Der Gourmet – Leben und Leidenschaft eines chinesischen Feinschmeckers spielt in der Zeit des letzten Jahrtausends, als China sich im politischen Umbruch zwischen dem Machtwechsel der Guomindang und der Kommunistischen Partei befand.
Dabei dient die malerische Stadt Suzhou, das Venedig Chinas, nicht nur als Kulisse der Handlung, sondern spielt gleichzeitig auch eine Hauptrolle.

Es wird die Geschichte des Jungen Gao erzählt, dessen Schicksal mit dem des ihm verhassten Vielfraßes Zhu Ziye unweigerlich verknüpft ist.

Von klein auf beobachtet Gao mit einer Mischung aus Neid, Verachtung und Faszination den Lebensstil von Zhu Ziye. Dieser hat das Glück, nicht arbeiten zu müssen und frönt von morgens bis abends nur seiner Essenssucht. Für seinen Gaumen ist das Beste gerade gut genug.
Gao tritt der kommunistischen Befreiungsarmee bei und engagiert sich aktiv für die Verwirklichung der Revolution. Zhu Ziye mit seiner Genusssucht ist ihm seit jeher ein Dorn im Auge und Gao versucht alles, um den Vielfraß zu Fall zu bringen.

In den Wirren der Kulturrevolution werden beide jedoch gleichermaßen als Kapitalisten an den Pranger gestellt und bestraft. Erst 10 Jahre später, nachdem die Strafen verbüßt waren, kreuzen sich ihre Wege in Suzhou wieder.
Die politische Situation hat sich beruhigt und die Suzhouer besinnen sich nun auf ihre einzigartige Kochkunst und versuchen die vergessenen Rezepte wieder zu finden.
Erstaunt muss Gao feststellen, dass der verfressene Zhu Ziye sich nun als wissenschaftlicher Berater einen Namen macht und als Gourmet gefeiert wird.

Lu Wenfu lässt uns in einen einmaligen Abschnitt der chinesischen Zeitgeschichte eintauchen. Er demonstriert uns sehr anschaulich (mit vielen kulinarischen Beispielen :P), dass das Essen eines der wichtigsten Bestandteile unserer Kultur und Identität darstellt.

Letztendlich ist es das Essen, was uns alle verbindet, unabhängig von persönlichen Differenzen oder politischen Ideologien.

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