Kategorie: Lissabon

Essen in Lissabon – Mercado da Ribeira

thunfisch-tartar-mercado-da-ribeiraIm September verbrachten mein Freund und ich eine angenehme warme Urlaubswoche in Lissabon. Wir hatten vor, einen Fischmarkt zu besuchen, um uns einen frischen Fischeintopf zu kochen.

Leider schliefen wir immer zu lange aus, sodass wir es nie rechtzeitig zu der Straße mit den Fischläden schafften.

Zufällig stieß ich im Internet auf die Beschreibung einer seit 1902 bestehenden traditionellen Markthalle Mercado da Ribeira (Avenida 24 de Julho, in der Nähe der Station Cais do Sodré), die auch noch bis spätabends geöffnet sein sollte.

Als wir um 18 Uhr ankamen, fand natürlich doch kein Markt mehr statt. Wir sahen nur noch die Reste eines abgebauten Marktes.

Allerdings waren wir positiv über eine andere Halle überrascht, die eine Art Food Court namens TimeOut darstellte. Es handelte sich um ein riesiges Areal mit ungefähr 40 Ständen, an denen man unterschiedlichste Speisen und Getränke kaufen konnte. Moderne Lampen hingen von der Decke und es lief angenehme Musik im Hintergrund. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen. Um uns herum waren nur Einheimische.

Neugierig liefen wir an allen Ständen vorbei und studierten die Speisekarten. Es gab für jeden Geschmack etwas: Meeresfrüchte, Steaks, Burger, Bio, Japanisch, Thailändisch, Italienisch, Patisserie…
krebsfleisch-mercado-da-ribeira-lissabonBei Monte Mar bestellten wir das leckerste Thunfischtartar überhaupt. Billig war es nicht. Für 17 Euro gab es dieses künstlerisch angerichtete Gericht. Das Thunfischtartar war mit schwarzem Sesam, Radieschen und verschiedenen Mayonaisen gespickt und lag in einem speziellen grünen Balsamico. Auf Anweisung des Verkäufers mischten wir alles. Der Geschmack war himmlisch!

Am Stand nebenan bestellte ich ein Krebsfleischgemisch mit Mayonnaise und geröstetem Brot. Das lokale Bier Superbock durfte natürlich nicht fehlen.

Wir probierten noch etwas Süßes bei einer Patisserie, was auch sehr gut war, und hätten uns gerne noch weiter durchgefuttert. Wir verbrachten dort Stunden und wären gerne noch länger geblieben.

Alles in allem kann ich das TimeOut wärmstens weiterempfehlen. Es geht zwar etwas in den Geldbeutel, dafür verbringt man dort aber eine gute Zeit. Beim nächsten Lissabon-Besuch werde ich auf jeden Fall wiederkommen.

Essen in Lissabon – Museu Nacional do Azulejo

sardinhas-grilladas-lissabonLissabon, die portugiesische Hauptstadt, begeisterte mich mit ihrem romantischen Flair. Die Uhr tickte hier einen ganzen Zahn langsamer, die Stadt wirkte verschlafen und verträumt. Die Menschen begegneten uns freundlich und gelassen. Essengehen und Taxifahren waren wesentlich günstiger als in Deutschland.

Viele Häuser hatten verkachelte Außenfassaden mit wunderschönen Mustern. Ich verliebte mich in diese Häuser und schoss Hunderte von Fotos. Auf meinem Sightseeing-Plan stand daher auch das Museu Nacional do Azulejo (das Nationale Kachelmuseum), in der Rua da Madre de Deus 4. Dort wollte ich auch unbedingt eine Kachel als Souvenir im Museums-Shop kaufen.

Ich war in meinem Element. Das Wort azulejo kam aus dem Arabischen und bedeutete soviel wie „kleiner polierter Stein“. In dem Museum wurden die verschiedenen Einflüsse auf die Kunst der Kacheln erklärt. Ein Highlight war ein riesiges Fliesengemälde, das die Stadtlandschaft von Lissabon vor dem großen Brand 1755 zeigte. Glücklich und um viele Fotos reicher wollte ich nun in den Shop gehen. Leider musste ich feststellen, dass der Shop geschlossen war und erst nach 16  Uhr wieder öffnen würde. Enttäuscht ging ich ohne große Erwartungen in das zugehörige Café und beschloss, dort zu Mittag zu essen.

museo-azulejo-gartencafe

Die Karte war überschaubar. Es gab ein paar warme Gerichte, kalte Snacks und die üblichen Getränke. Die Bedienung war wie in einem schickeren Lokal elegant gekleidet.

Ich bestellte Sardinhas assadas, den Klassiker der portugiesischen Küche. Es handelte sich um gegrillte Sardinen, die mit Meersalz und Zitrone bestreut wurden. Dazu gab es Paprikareis und etwas Salat. Das Gericht hat circa 7 Euro gekostet. Ein kleines Bier kostete nur 1,30€ (!). Wir setzten uns in den Garten, der überraschenderweise sehr grün war und mit schönen Palmenpflanzen bestückt war.

Das Essen servierte man uns in Porzellan und wir bekamen richtiges Besteck. Es schmeckte richtig lecker und frisch. Man schmeckte heraus, dass es sich alles andere als um Kantinenessen handelte.

Auch wenn ich nicht in den Museums-Shop gehen konnte, war ich doch höchst erfreut über das grandiose Essen und das wunderschöne Gartencafé des Museums. Besser konnte man sich nach einem Museumsbesuch nicht entspannen!