Letztes Wochenende war ich bei meiner kleinen Schwester zu Besuch. Da meine Schwester mindestens genauso gern und viel kocht wie ich, konnte ich mich zurücklehnen und mich das ganze Wochenende bekochen lassen.
Ein Mittagessen mit Bananen?
Ich lag am Sonntag faul auf der Couch und las ein Buch, als meine Schwester mich zum Mittagessen herbeirief.
Als ich mich an den Esstisch setzte, machte ich große Augen. Warum gab es Bananen auf dem Teller? Ich hatte doch jetzt etwas Salziges zum Essen erwartet.
Meine Schwester lachte sich kaputt über meine Reaktion. Das hatte eine ehemalige Kollegin von ihr, die aus Südafrika stammte, mal für die ganze Abteilung gekocht. Alle hatten auch das Rezept von ihr bekommen. Seitdem kochte meine Schwester dieses Gericht immer wieder nach.
Was ist Bobotie und woher stammt es?
Bobotie ist ein südafrikanisches Gericht, das von indonesischen Einwanderern stammt. Das Wort leitet sich aus dem indonesischen Wort „bobotok“ ab, das ursprünglich aus einem Gericht aus Kokosfleisch bestand, das in Bananenblättern eingewickelt, gedämpft und mit Reis serviert wurde.
Bobotie besteht heute aus einem Hackbraten (oder Hackfleischauflauf), das mit Chutney, Parboiled Reis, Bananenscheiben und geraspeltem Kokos serviert wird.
Wie schmeckt Bobotie?
Die Kombination aus Hackfleisch und Bananen kam mir sehr suspekt vor und ich probierte vorsichtig. Erstaunt stellte ich fest, dass alles sehr gut harmonierte. Es schmeckte wie ein Hackbraten mit einer Zimtnote, wobei das Chutney als recht süße Sauce gut dazu passte. Der gelbliche Reis hatte eine ganz leichte Note von Koriandersamen, was köstlich schmeckte. Die Bananenscheiben passten überraschenderweise auch gut als Beilage dazu.
Das Bobotie Rezept (4 Personen)
Zutaten für den Hackbraten
- 1 TL Ingwerpulver
- 1 TL Curry Madras (scharfes rotes Curry)
- 1,5 TL Kurkumapulver
- 1 EL brauner Zucker
- 1/2 TL Zimt
- 1/2 TL Koriandersamen
- 1 TL Salz
- 1 Prise schwarzer Pfeffer
- 25 g Butter
- 1 große Zwiebel
- 1/2 kg Rinderhackfleisch
- 1 Scheibe Weißbrot
- 2 EL Chutney (Fruchtchutney wie Pfirsich, Aprikosen oder Mango)
- 1 EL Aprikosenkonfitüre
- 1 EL Essig
- 1 EL Worcestersauce
- 1 EL Tomatenmark
- 200 ml Milch
- 1 Ei
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Banane
- Kokosraspel
Zutaten für die Reisbeilage
- 150 g Parboiled Reis
- 0,75 l Wasser
- 1/2 EL brauner Zucker
- 1/2 EL Kurkuma
- 1/2 Zimtstange
- Prise Salz
Bobotie Zubereitung
- Zuerst den Ofen bei 180 Grad Umluft vorheizen.
- Das Weißbrot in Wasser einweichen.
- Die Zwiebel schälen und würfeln.
- In einem Wok oder einem großen Topf folgende Zutaten kurz erhitzen: Ingwerpulver, Curry Madras, Kurkumapulver, brauner Zucker, Zimt, Koriandersamen, Salz, Prise schwarzer Pfeffer
- Dann die Butter zugeben, schmelzen lassen, die Zwiebelwürfel hinzufügen und glasig dünsten.
- Nun das Hackfleisch hineingeben, die Hitze erhöhen, gut durchmischen und braun anbraten. Nun die Hitze wieder runterstellen.
- Das eingeweichte Weißbrot ausdrücken und mit einer Gabel zerkleinern und zur Hachfleischmischung geben.
- Nun die Saucen zugeben und gut umrühren: Chutney, Aprikosenkonfitüre, Essig, Worcestersauce, Tomatenmark.
- Den Herd jetzt ausstellen und die Hackfleischmischung in eine Auflaufform füllen. Die Lorbeerblätter darin verteilen.
- Das Ei mit der Milch verquirlen und dann über die ganze Hackfleischmischung gießen.
- Dieser Hackbraten wird nun ca. 45 min bei 180 Grad auf der mittleren Schiene gebacken.
Zubereitung der Reisbeilage für Bobotie
- Den Reis in einem Topf mit den Gewürzen mischen (brauner Zucker, Kurkuma, Zimtstange, Prise Salz) und bei mittlerer Hitze mit 0,75 l Wasser ungedeckt kochen lassen, bis das Wasser verdunstet ist, dann für 30 min den mit geschlossenem Deckel ziehen lassen.
Alternativ kann man auch einfach den Reiskocher verwenden. Beachtet bitte, dass der Parboiled Reis etwas körniger als Jasmin- oder Basmatireis ist und daher etwas mehr Wasser benötigt. - Am Schluss den Reis mit ein wenig Butter umrühren.
- Das Bobotie wird am Ende mit Chutney, Bananenscheiben und Kokosraspeln serviert.
Viel Spaß beim Nachkochen und lasst es euch schmecken!
Interessante Kombination 🙂