Monat: Dezember 2015

Vietnamreise – Streetfood in Nha Trang

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Nha Trang – Streetfood – Frittierte Mango- und Bananenbrote

Nach drei Tagen in Saigon ging es weiter nach Nha Trang.
Nha Trang (ausgesprochen Nja Tschang) war bekannt für seinen kilometerweiten weißen Strand.
Wir wollten endlich entspannen und raus aus der Großstadt.
Leider befanden wir uns – wie ich erfuhr – in der »Peak Season«. So nannte man die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. Es war etwas naiv von uns, nicht früher etwas gebucht zu haben, denn wir bekamen nur noch die letzten zwei Zimmer im Hotel Saint Paul. Wir würden hier Silvester verbringen und erst nach Neujahr weiterreisen. Der erste Neujahrstag war auch für die Vietnamesen ein offizieller Feiertag, sodass die Einheimischen auch frei haben würden und daher die Zimmer so knapp waren.

Als wir völlig erschöpft nach einer zehnstündigen Busfahrt abends in Nha Trang ankamen, empfingen uns das bekannte Gehupe aus Saigon, der Smog und die Leuchtreklame einer Großstadt. So hatten wir uns den nächsten Stopp nicht vorgestellt. Etwas verwirrt fragten wir uns, wo hier der Strand sein sollte.

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Nha Trang – Beach – Strandabschnitt bei Louisiana Brewery

Wir checkten im Hotel ein und aßen in einem Straßenrestaurant zu Abend. Komischerweise war die ganze Innenstadt zweisprachig beschriftet. Alle Restaurants und Läden hatten sowohl vietnamesische als auch russische Namen und Beschreibungen. Tatsächlich machten die russischen Touristen hier den größten Anteil aus. Russische Touristen waren mir als Gruppe noch nie vorher aufgefallen. Aber irgendwo mussten die Russen ja wohl auch ihren Winterurlaub verbringen, in Asien also.
Nach dem Essen wollten wir den Strand begutachten, der nur 100m von unserem Hotel entfernt sein sollte. Im Dunkeln konnten wir nicht viel erkennen außer Strandliegen und die Wellen.
Plötzlich fing es an zu regnen und wir flüchteten unter einen Schirm. Ein Blick auf die Wetter App prophezeite uns Regen für die ganze Woche. Enttäuscht und frustriert gingen wir schlafen.

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Nha Trang – Streetfood – Banh Mi – Baguette mit Schweinsbraten, Gurke, Tomate, Koriander

Am nächsten Tag wachten wir jedoch mit strahlendem Sonnenschein auf. Wir erkundeten die Gegend bei Tageslicht. Das Klima war wesentlich angenehmer als in Saigon. Es waren statt 33 nur noch 26 Grad und es war bei weitem nicht so schwül und feucht wie in Saigon. Was für eine Erleichterung. Erfreut stellten wir fest, dass das Hotel sehr zentral lag. Alle zwei Meter gab es allerlei Streetfood, Garküchen, Pubs, Cafés.

Glücklicherweise regnete es immer nur abends. Tagsüber hatten wir wunderschönes Strandwetter. Wir mieteten uns bequeme Liegen und kauften den Einheimischen frische Kokosnüsse und frittierte Mango- und Bananenbrote ab.
Das Geräusch der Wellen übertönte das Mopedgehupe. Außerdem war am Uferbereich Fußgängerzone, sodass man seine Ruhe vor dem Verkehr hatte.

Es war interessant, die russischen Touristen zu beobachten. Es waren einfach so viele 😉
Die jungen Frauen waren schlank, sehr gepflegt und extrem knapp bekleidet. Die Männer waren meist kräftiger. Ein vietnamesischer Maler sprach uns an, um uns seine Bilder zu verkaufen. Er erzählte uns, dass er früher genau an dem Strandabschnitt, wo wir lagen, seine Freilichtgalerie hatte. Aber die Russen hätten das Land aufgekauft, sodass die Vietnamesen weichen mussten.

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Nha Trang – Streetfood – Bun Bo – Nudelsuppe aus der Garküche

Die Tage vergingen und das Jahresende näherte sich. Wir hatten nicht vor, Silvester zu feiern, sodass wir abends in ein einfaches Straßenlokal mit Grill gingen. Es war das gleiche Lokal wie das, das wir am ersten Abend zufällig gewählt hatten. Die Einheimischen erkannten uns und freuten sich. Sie wünschten uns schon beim Hinsetzen »Happy New Year!«, obwohl es noch gar nicht Mitternacht war. Später stellten sie ihre Tische zusammen und die ganze Belegschaft aß gemeinsam zu Abend. Sie baten uns, uns dazu zu setzen und mit ihnen zu essen. Der Koch packte die Gitarre aus und die ganze Familie sang. Ständig wurde Essen nachgeschoben. So ging das stundenlang.
Sie baten uns immer wieder darum, auch etwas zu singen, aber wir versagten kläglich. Vor der nächsten Asienreise sollten wir etwas einstudieren…
Die Herzlichkeit und Großzügigkeit der Einheimischen rührte mich zutiefst. Ich war überglücklich. Für dieses Erlebnis allein hatte es sich schon gelohnt, nach Vietnam zu reisen.

Euch allen wünsche ich auch ein frohes neues Jahr oder Chúc Mừng Năm Mới!

Wie die Vietnamreise weiterging, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Vietnamreise – Pho Bo in Saigon

Saigon-Phobo-Nudelsuppe

Ich brach auf zur Reise meines Lebens. Ich würde drei Wochen in Vietnam verbringen und eine Woche in Kambodscha. Wie lange hatte ich schon davon geträumt, meine erste Pho Bo in Vietnam, der Heimat meiner Lieblingsnudelsuppe, zu essen.

Zu dritt (meine „Schwiegermutter“, mein Freund und ich) landeten wir abends am 25. Dezember in Ho-Chi-Minh-City, ehemals Saigon genannt. Ich spreche hier einfach weiter von Saigon, weil auch die Einheimischen immer noch Sài Gòn sagen.

Unser Hotel Vy Khanh lag sehr zentral mitten im Backpacker-Viertel Phạm Ngũ Lão, die Zimmer waren sehr einfach. Die Familie Khanh, die das Hotel führte, war sehr aufmerksam und hilfsbereit. Sie empfahl uns das ihrer Meinung nach beste Nudelsuppenrestaurant Saigon’s für Pho Bo.

Wir machten uns auf den Weg zu Phở Quỳnh (323 Phạm Ngũ Lão, Quận 1), das nur zehn Gehminuten von unserem Hotel entfernt lag. Bei 33 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit klatschten uns die Kleider am Körper, obwohl wir gerade frisch geduscht hatten.

Als wir ankamen, wählten wir einen Platz soweit wie möglich an der Straße, um etwas Luftzug ab zu bekommen. Alle Plätze draußen waren bereits besetzt. Es war auffällig, dass sowohl viele Ausländer als auch Einheimische dort saßen. Neben uns saßen auch Deutsche. Meine Vermutung, dass dieses Restaurant auch im Lonely Planet empfohlen wurde, bestätigte sich.

Auf der Karte, die bebildert war, gab es unterschiedlichste Pho Bo’s für jeweils 60.000 Dong, was umgerechnet ca. 2,50 Euro waren.

Die Pho Bo war köstlich. Die Mopeds dominierten eindeutig die Straßen und untermalten mit ihrem Hupen unsere Gespräche. Die ungefilterten Abgase wehten uns beim Essen entgegen. Das vietnamesische Bier verschaffte uns etwas Kühlung.

Wir waren in Vietnam angekommen.

Wie die Reise weiterging, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Schokokuchen Rezept

schokokuchen rezept

Dieses Schokokuchen-Rezept ist super einfach zu backen. Sogar ein Backmuffel wie ich ist mittlerweile zum Backfan geworden.
In der asiatischen Küche kommt Kuchen quasi gar nicht vor, sodass ich erst relativ spät auf den Backgeschmack gekommen bin.

Eine Kindheitserinnerung: Als in der Grundschule für das alljährliche Schulfest alle Eltern für den Kuchenverkauf einen Kuchen beisteuern sollten, war das jedesmal ein Drama. Da meine Eltern keinen Kuchen backen konnten und mein Bruder und ich mit leeren Händen zur Schule gekommen wären und unsere cholerische Lehrerin uns angeschrien hätte, haben wir jedesmal krank gespielt und sind zu Hause geblieben.

Naja, ich bin jetzt groß und habe das Trauma überwunden 😉

Hier ist das phänomenal einfache Schokokuchen-Rezept, das mir eine sehr nette Arbeitskollegin überlassen hat:

Zutaten für das Schokokuchen-Rezept:

  • 200g Butter
  • 200g Schokolade (100g Rittersport Kakao-Mousse & 100g Rittersport Halbbitter)
  • 100g Zucker
  • 200g gemahlene Mandeln
  • 4 Eier
  • 1 Päckchen Vanille-Zucker
  • 1/2 Päckchen Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • Puderzucker (Dekoration)

Zubereitung des Schokoladenkuchens:

  1. Die Butter und die Schokolade in kleine Würfel brechen und in einem kleinen Topf und auf dem Herd bei niedriger Hitze zerschmelzen lassen.
  2. Den Ofen auf 160 Grad und Umluft vorheizen lassen und die Backform mit Butter einfetten.
  3. Wenn die Butter-Schokomischung geschmolzen ist, werden die restlichen Zutaten (Mandeln, Eier, Vanillezucker, Backpulver, Zucker, Salz) hinzugefügt und mit einem Schneebesen gut durchgemischt.
  4. Wenn man die runde Standardspringform nimmt, muss der Kuchen nur 40min backen. Nimmt man aber die tiefe Kastenform, braucht der Kuchen ca. 15 Minuten länger.
    Die Backform sollte jedenfalls nicht zu niedrig sein, da der Kuchen im Ofen noch aufgeht.
  5. Wenn der Kuchen fertig ist, kann man ihn abkühlen lassen und durch ein Sieb mit Puderzucker bestreuen.
    Alternativ kann man einen Zitronenguss mischen (einfach Puderzucker mit Zitronensaft klumpenfrei rühren) und die abgekülte Oberfläche des Schokokuchens damit bestreichen.

Der Schokokuchen ist sehr einfach zu backen und er schmeckt noch zwei Tage später saftig und frisch. Der Zitronenguss passt super zum schokoladigen Geschmack des Kuchens.

Ich habe diesen Kuchen mittlerweile mindestens fünfmal gebacken innerhalb der letzten drei Monate und habe viel Lob dafür geerntet.
Ich wünsche euch genauso viel Spaß beim Backen!

Essen in Lissabon – Mercado da Ribeira

thunfisch-tartar-mercado-da-ribeiraIm September verbrachten mein Freund und ich eine angenehme warme Urlaubswoche in Lissabon. Wir hatten vor, einen Fischmarkt zu besuchen, um uns einen frischen Fischeintopf zu kochen.

Leider schliefen wir immer zu lange aus, sodass wir es nie rechtzeitig zu der Straße mit den Fischläden schafften.

Zufällig stieß ich im Internet auf die Beschreibung einer seit 1902 bestehenden traditionellen Markthalle Mercado da Ribeira (Avenida 24 de Julho, in der Nähe der Station Cais do Sodré), die auch noch bis spätabends geöffnet sein sollte.

Als wir um 18 Uhr ankamen, fand natürlich doch kein Markt mehr statt. Wir sahen nur noch die Reste eines abgebauten Marktes.

Allerdings waren wir positiv über eine andere Halle überrascht, die eine Art Food Court namens TimeOut darstellte. Es handelte sich um ein riesiges Areal mit ungefähr 40 Ständen, an denen man unterschiedlichste Speisen und Getränke kaufen konnte. Moderne Lampen hingen von der Decke und es lief angenehme Musik im Hintergrund. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen. Um uns herum waren nur Einheimische.

Neugierig liefen wir an allen Ständen vorbei und studierten die Speisekarten. Es gab für jeden Geschmack etwas: Meeresfrüchte, Steaks, Burger, Bio, Japanisch, Thailändisch, Italienisch, Patisserie…
krebsfleisch-mercado-da-ribeira-lissabonBei Monte Mar bestellten wir das leckerste Thunfischtartar überhaupt. Billig war es nicht. Für 17 Euro gab es dieses künstlerisch angerichtete Gericht. Das Thunfischtartar war mit schwarzem Sesam, Radieschen und verschiedenen Mayonaisen gespickt und lag in einem speziellen grünen Balsamico. Auf Anweisung des Verkäufers mischten wir alles. Der Geschmack war himmlisch!

Am Stand nebenan bestellte ich ein Krebsfleischgemisch mit Mayonnaise und geröstetem Brot. Das lokale Bier Superbock durfte natürlich nicht fehlen.

Wir probierten noch etwas Süßes bei einer Patisserie, was auch sehr gut war, und hätten uns gerne noch weiter durchgefuttert. Wir verbrachten dort Stunden und wären gerne noch länger geblieben.

Alles in allem kann ich das TimeOut wärmstens weiterempfehlen. Es geht zwar etwas in den Geldbeutel, dafür verbringt man dort aber eine gute Zeit. Beim nächsten Lissabon-Besuch werde ich auf jeden Fall wiederkommen.

Gefüllter Tofu auf vietnamesische Art

gefuellter TofuAls Einstimmung zu meiner bevorstehenden Vietnamreise im Dezember wollte ich schon mal vietnamesische Rezepte ausprobieren. Meine Freundin W., die ich als Versuchskaninchen eingeladen hatte, lachte über meinen im Flur hängenden Adventskalender, da ich am Tag des 24. Türchens im Flieger sitzen würde. Am 24. Dezember würde mich also eine sehr große Überraschung erwarten 🙂

Ich hatte vor kurzem ein vietnamesisches Kochbuch geschenkt bekommen. Die Bilder sahen himmlisch aus. Mir fiel auf, dass es kein einziges rein vegetarisches Rezept gab (außer es handelte sich um ein Dessert).
Ich entschied mich für eine Suppe, bestehend aus Hühnerbrühe, Krebsfleisch und Spargelspitzen und als Hauptgericht gefüllter Tofu.
Die Suppe würde ich nicht nochmal kochen, da sie viel zu aufwändig war. Ich habe anderthalb Stunden nur das Krebsfleisch herausgepult…
Aber das Tofugericht kann ich wärmstens weiter empfehlen.

Zutaten für Gefüllten Tofu (4 Personen):

  • 400g weicher Tofu aus dem Asialaden (kein Seidentofu)
  • 100g Schweinehackfleisch
  • 20g Glasnudeln
  • 2 Shitakepilze
  • 1 kleinen Bund Frühlingszwiebeln
  • 3 Fleischtomaten
  • 1 kleine Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • Fischsauce
  • Pfeffer, Salz, Zucker

Zubereitung von Gefüllter Tofu:

  1. Zuerst sollte man die Füllung vorbereiten. Die Glasnudeln sollten ca. 10 min in heißem Wasser eingeweicht werden. Danach die Nudeln abtropfen lassen und mit einer Schere kleinschneiden.
  2. Die Shitakepilze kleinhacken. Wenn es sich um getrocknete Pilze handelt, muss man sie auch wie die Glasnudeln vorher einweichen.
  3. Den weißen Teil der Frühlingszwiebeln kleinhacken.
    Alles mit dem Hackfleisch mischen und mit Fischsauce und Pfeffer würzen.
  4. Jetzt geht es weiter zum Tofu:
    Den Tofu abtropfen lassen und in 6 dicke Scheiben schneiden.
  5. Die Pfanne mit etwas Öl erhitzen und die Tofuscheiben goldbraun anbraten. Auf jeder Seite eine Brise Salz und Zucker drüber streuen. Den Tofu abkühlen lassen.
  6. In der Zwischenzeit kann man die Sauce vorbereiten:
    die Fleischtomaten waschen, mit heißem Wasser übergießen, enthäuten und in kleine Würfel schneiden.
  7. Die Zwiebel und den Knoblauch kleinhacken und in einem mittelgroßen Topf kurz anbraten. Dann die Tomaten dazugeben, eine Brise Salz und Zucker drüber streuen, mischen und bei geschlossenem Deckel und kleiner Flamme köcheln lassen.
  8. Nun müssen die Tofustücke horizontal wie ein Sandwich halbiert werden. Zwischen die Scheiben kommt ein Esslöffel großer Klecks Füllung.
    Die Scheiben schön zusammendrücken, damit sie nicht auseinanderfallen.
  9. Nun kann man die gefüllten Tofustücke in den Topf mit der Tomatensauce hineinlegen und 20min bei niedriger Flamme köcheln lassen.
  10. Während der Tofu mit der Füllung im Topf kocht, kann man die Frühlingszwiebeln als Dekoration vorbereiten. Den grünen Teil in 3cm lange Steifen schneiden und diese statt in Ringe, in Längsstreifen schneiden.

Das Gericht schmeckt saftig und frisch. Reis eignet sich sehr gut als Beilage.