Monat: April 2017

Kräuterwanderung – Essbare Wildpflanzen

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Es war Sonntagfrüh und kalt, 3 Grad um genau zu sein. Für die geplante Wanderung in der Aubinger Lohe, die vom Ayurveda Institut München organisiert wurde, zog ich extra meine Ski-Klamotten an, um mich gegen die Kälte zu wappnen. Meine Freundin Olena, die Ayurveda-Expertin ist, hatte mich dazu überredet mitzukommen.

Wir waren etwas spät dran und waren die Letzten. Ich traute meinen Augen nicht, als ich die Menschentraube von mehr als 20 Teilnehmern am Treffpunkt sah. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sich so viele Menschen Sonntag morgens um 10 Uhr bei eisiger Kälte zu einer Kräuterwanderung einfinden würden. Es waren sicherlich mehr als 20 Teilnehmer, wobei jegliche Altersklasse vertreten war, von Familien mit Kleinkindern bis zu Senioren. Die Truppe war bunt und es fühlte sich an wie auf einer Klassenwanderung.

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Giersch – Essbare Wildpflanzen

Angeleitet wurden wir von Ulle Dopheide, der uns geduldig diverse essbare Wildpflanzen und deren Wirkung nahe brachte. Ziel der Wanderung war es, genügend Pflanzen für ein gemeinsames ayurvedisches Kochen zu sammeln.

Was kochten wir mit den Wildpflanzen?

Kräutersuppe

Die gesammelten Kräuter wie Giersch, Bärenwiesenklau, Brennnesseln und Lindenblätter wurden eingekocht, mit Salz, Pfeffer und kurz angebratenem Kreuzkümmel gewürzt und mit einem Pürierstab zu Brei verarbeitet. Mit einem Schluck Hafermilch wurde die Suppe verfeinert. Es schmeckte so ähnlich wie eine Spinatsuppe.

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Wildblumen, Brennnesseln, Giersch, Bärenwiesenklau – Essbare Wildpflanzen

Wildblumenbrote

Wir bestrichen Brotscheiben mit Butter oder veganem Aufstrich und belegten sie mit Löwenzahn, Gänseblümchen, Veilchen.
Ich war begeistert. So einfach kann man etwas Schönes fürs Auge herrichten, das sogar essbar ist.

Chicoree-Schiffchen

Ähnlich wie bei den Broten dienten die Chicoree-Schiffchen als Vorspeise, die auch dem Auge zusagt. Wir befüllten die einzelnen Blätter mit Joghurt und streuten Wildblumen darüber. Die Schiffchen schmeckten frisch und knackig.

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Chicoree-Schiffchen mit Wildblumen – Essbare Wildpflanzen

Kräuter im Kichererbsenpanad

Dieses Gericht erinnerte mich sehr an das japanische Tempura, wo Gemüse in einem Teigmantel frittiert wird.

Brennnesseln, Bärenwiesenklau und Giersch tunkten wir in ein würziges Kicherbsenpanad, das im Anschluss in einem gusseisernen Wok mit heißem Öl frittiert wurde. Es schmeckte köstlich und war mein Favorit unter allen Gerichten. Ich hatte noch nie vorher frittierte Brennnesseln gegessen.

Gebratenene Löwenzahnknospen

Mitte April sind die Löwenzahnblüten noch geschlossen. Diese kann man sammeln, die Stengel und Kelchblätter abzupfen und in einer Pfanne anbraten und leicht mit Salz und Pfeffer würzen.
Diese Löwenzahnknospen aßen wir zwischendurch als Snacks.

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Angebratene Löwenzahnknospen – Essbare Wildpflanzen

Bärlauch-Pesto

Das Bärlauchpesto war sehr gefragt und am schnellsten weg gegessen. Deswegen konnte ich auch kein Foto davon machen.

Hier ist das Bärlauch-Pesto-Rezept:

  1. Die Blätter waschen und trocknen, dann kleinhäckseln und in ein Glas (400ml) füllen, sodass es Dreiviertel voll ist.
  2. Bis zu einem Viertel der Kräutermasse mit Sonnenblumenöl aufgießen.
  3. Man gibt 1 gestrichenen TL Kräutersalz, 2 gehäufte TL geröstete zerkleinerte Haselnüsse und 2 EL geriebenen Parmesan dazu.
  4. Schön durchmischen, abschmecken und ggf. Salz und Öl dazugeben.

Es war ein tolles Erlebnis. Die Wanderung im Wald ist so beruhigend und erfrischend. Ich habe erfahren, wie einfach man sich im Wald mit essbaren Wildkräutern bedienen kann.

In unserem Garten wachsen ein Haufen Löwenzahn und Brennnesseln. Davon wird sicherlich ab jetzt auch was auf dem Esstisch landen.

 

 

Vietnamesisch essen in München

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Bún Bò Xào – Vietnamesischer Nudelsalat mit gegrilltem Rindfleisch

Wenn ich in meiner Mittagspause gerne Vietnamesisch essen gehen möchte, spaziere ich nur ein paar Häuser weiter zum Asia Feinkost & Imbiss (Türkenstraße 67, 80799 München). Während sich der Name ziemlich unspektakulär anhört und das Lokal auch recht unscheinbar aussieht, stellt sich das Essen als umso sensationeller heraus.

Drinnen gibt es 6 lange Tische, an die man sich zu anderen Gästen dazusetzen kann. Bei gutem Wetter kann man es sich auch draußen gemütlich machen.

Im Winter bestelle ich meistens die Phở bò (vietnamesische Nudelsuppe mit Rindfleisch), weil mich diese Kraftbrühe mit Rind und vielen frischen Kräutern stärkt.

Wenn es wärmer ist, bestelle ich Bún Bò Xào. Es handelt sich um lauwarme Reisnudeln, die mit frischen Käutern wie Minze und Frühlingszwiebeln, Sojasprossen, Gurken- und Mangostreifen und gegrilltem Rindfleisch serviert werden. Dazu gibt es die typische vietnamesische süßsauer-scharfe Sauce aus Fishsauce, Zitrone, Ingwer und Knoblauch, die man darübergießt und mit allem mischt.

Ich gehe total gerne in dieses vietnamesische Lokal, weil ich mich jedesmal wie nach Vietnam zurückversetzt fühle. Man sitzt wie in der Garküche mit fremden Menschen an einem Tisch. Die Mitarbeiter gehen gutgelaunt und entspannt miteinander um. Vor allem zu den Gästen sind sie sehr freundlich.

Vor kurzem haben sie die Preise erhöht, sodass das Bún Bò Xào mittlerweile 9,50€ und die Phở bò 8,50€ kostet. Trotzdem gehe ich aufgrund der Qualität und der guten Stimmung weiterhin gerne hin.