Von Huế ging es weiter ins Hochland, nach Đà Lạt, der Stadt des ewigen Frühlings. Wir hatten einen Inlandsflug gebucht und brauchten ca. 1 Stunde, bis wir da waren.
Wir freuten uns auf gute Luft und ein kühleres Klima.
Đà Lạt war zu Kolonialzeiten der Ferienort für die Franzosen, die hier das angenehme frühlingshafte Klima genossen.
Hier konnten sie sich von der Tropenhitze in Saigon erholen.
Als wir ankamen, brauchten wir fast 30min mit dem Taxi, um vom Flughafen zu unserem Hotel zu kommen. Auf der Fahrt durchquerten wir eine grüne hügelige Landschaft mit Nadel- und Laubbäumen, die mich stark an die Wälder aus meinem Heimatort, dem Saarland, erinnerten. Nur die Palmen, Zypressen und vielen Blüten weisten auf Asien hin.
Mit unter 20 Grad war es in Đà Lạt um einiges kühler und wir mussten nachmittags eine Jacke anziehen.
Unsere Hotelzimmer hatten keine Klimaanlagen, weil hier keine benötigt wurden. Wir jubelten, weil wir endlich die Fenster öffnen und frische Luft reinlassen konnten. Welch ein Luxus!
Unser Hotel lag 2km außerhalb der Stadt, sodass wir die Hunde bellen und die Hähne krähen hörten. Wir bekamen sogar mit, wie ein Schwein geschlachtet wurde. Das Quietschen klang extrem mitleiderregend. Aus dem Fenster sahen wir wie das Schwein an einem Seil festgehalten wurde und einer der Männer einen langen Dolch in der Hand hatte. Ein Hund bellte wie verrückt.
Wir verließen die Szene, weil wir in die Stadt gehen wollten.
Nur Lisa, meine Schwiegermutter, die fiebernd im Bett lag, musste sich das Schauspiel bis zum Ende anhören.
Das europäische Flair war kaum zu übersehen. Sogar das Essen erinnerte mich sehr an unser Essen zu Hause in Deutschland.
Đà Lạt ist bekannt für vegetarisches Essen.
Wir gingen zum Restaurant Góc Hà Thành, 53 Truong Cong Dinh, Đà Lạt, das wir aus dem Internet recherchiert hatten. Ich bestellte ein Setmenü für 89.000 Dong und bekam dafür Artischockentee (eine Spezialität aus Đà Lạt), Salat, Kürbiscremesuppe und als Hauptspeise Reis mit Đà Lạt-Gemüse (Pilze, Karotten, Brokkoli) und Hühnchen in Knoblauchsauce. Mein Freund bestellte das gleiche, nur mit Stangenbohnen.
Für Lisa ließen wir ein Gericht kochen und einpacken. Wir hofften, dass es ihr am nächsten Tag besser gehen würde.
An unserem letzten Abend entschieden wir uns für ein vegetarisches Hotpot bei der Kette Léguda Buffet Rau Đà Lạt, Nhà Ga Cáp Treo (Restaurant am Cable Car), da unser Hotel in der Nähe lag.
Der Taxifahrer lachte, weil das Restaurant doch auch gut zu Fuß zu erreichen wäre. Lisa ging es zwar besser, aber nicht gut genug, um den Berg zum Cable Car hochzulaufen.
Für 49.000 Dong (ca. 2€) pro Person durften wir uns am vegetarischen Buffet bedienen. Wenn man Fleisch oder Seafood haben wollte, konnte man das mit Aufschlag dazu bestellen.
Es gab Chinakohl, PakChoi, Nudeln, Rote Beete, Salat und Artischockentee, soviel man wollte. Zwei Röschen Brokkoli und ein kleines Stück Mais (für alle zusammen) wurde am Anfang an den Tisch gebracht und nicht mehr aufgefüllt. Das fand ich etwas unverschämt, aber wir sind trotzdem alle satt geworden und es hat gut geschmeckt.
Die heiße Suppe tat uns allen sehr gut und am nächsten Tag ging es uns allen viel besser.
Leider hatten wir nur ein kurzes Vergnügen in Đà Lạt, 2 Tage. Man soll hier richtig schön wandern, klettern und rudern können. Aber vielleicht war es ja nicht das letzte Mal in Đà Lạt.
Wie die Vietnamreise weiterging, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.