Der Vulkanpark Timanfaya
Der Vulkanpark Timanfaya wurde 1974 zum achten Nationalpark Spaniens erklärt und erstreckt sich im Südwesten der Insel Lanzarote über eine Fläche von knapp 51 km². Seinen Namen verdankt der Park der ehemaligen Ortschaft Timanfaya, in der 1730 die sechs Jahre währenden Vulkaneruption den Anfang nahmen.
Die Ankunft im Nationalpark Timanfaya
Die Straßen waren frei und wir kamen bereits vor der Öffnungszeit um 8:50 Uhr am Wachhaus vor dem Nationalpark der Vulkane „Timanfaya“ an. Wir waren nicht die Ersten, denn vor uns befanden sich schon drei Autos. Offensichtlich hatten andere die gleiche Idee wie wir, den Menschenmassen an einem der Sightseeing-Höhepunkte von Lanzarote aus dem Weg zu gehen. Ein kakifarben uniformierter Wächter sammelte an den heruntergekurbelten Autofenstern die Eintrittsgelder ein. Zu zweit zahlten wir 20€.
Die Schranke blieb strikt bis 9 Uhr geschlossen und hinter uns bildete sich eine immer länger werdende Autoschlange.
Als die Schranke endlich um 9 Uhr aufging, folgten wir noch ca. 2 km den anderen Autos, um zum eigentlichen Besucherzentrum „Islote de Hilario“ zu gelangen.
Wie auf dem Parkdeck einer Fähre wiesen uns die kakifarben gekleideten Angestellten einen bestimmten Parkplatz zu. Alles lief hier hoch professionell ab. Das Besucherzentrum erinnerte mich an eine Raumstation. Der Boden war mit rotem Sand bedeckt und man sah die beeindruckende Kulisse der Vulkanberge im Hintergrund. Im Zentrum stand ein rundum verglastes einstöckiges Restaurant namens „El Diablo“, das sich sehr ästhetisch und unauffällig in die Landschaft einfügte.
Die Angestellten wiesen uns auf Spanisch an, uns am Bus anzustellen. Ich musste für kleine Mädels und fragte, wo die Toiletten waren. Die freundlich lächelnden Angestellten des Restaurants zeigten auf höhlenartige, aus schwarzen Ziegeln gebaute Konstrukte, die architektonisch wunderschön aussahen. Ich sollte mich im Laufe des Urlaubs auf Lanzarote noch des Öfteren über die künstlerisch gestalteten, ästhetischen und sehr sauberen öffentlichen Toiletten freuen.
Die Bustour im Nationalpark Timanfaya
Wir stiegen in den Rundtour-Bus ein und versuchten – wie in unserem Reiseführer empfohlen – auf der rechten Seite einen Platz zu ergattern, da von dort wohl die besten Fotos geschossen werden konnten. Zum Glück war noch etwas frei. Der Bus setzte sich in Fahrt. Auf Spanisch, Englisch und Deutsch wurde nacheinander von der Entstehung Lanzarotes und den Vulkanausbrüchen erzählt. Der Bus hielt mehrfach an, damit fotografiert werden konnte. Tatsächlich konnte man von der rechten Seite aus am besten sehen und Fotos schießen.
Die Landschaft war atemberaubend. Ich fühlte mich wie auf dem Mond oder auf dem Mars. Nach ungefähr 45 min kamen wir wieder im Besucherzentrum an. Wir waren etwas enttäuscht darüber, dass es gar keine Zwischenstopps zum Wandern gab. Die Wanderschuhe hatten wir umsonst angezogen.
Das Besucherzentrum „Islote de Hilario“
Als wir wieder im Besucherzentrum ankamen, winkten uns die Aufseher in Richtung des Restaurants. Wir stellten uns auf eine Plattform und die Angestellten drückten uns heiße schwarze Steinchen in die Hände. Ich ließ sie beinahe fallen, weil sie wirklich extrem heiß waren. Die Erklärung auf Spanisch verstand ich nicht. Als sich die Besucher um die Angestellten versammelt hatten, wurden wir weiter zu einer anderen Plattform geführt. Nun kippte ein Aufseher Wasser in kleine Kessel, er ging zur Seite und kurz darauf schossen dampfende Fontänen meterweise hoch in die Luft. Was für ein Spektakel. Dann führte uns ein anderer Angestellter weiter ins Restaurant „El Diablo“. Dort erwartete uns ein mit 2 Metern Durchmesser breiter runder Grill, der mit Fleisch und Kartoffeln beladen war. Dieser überdimensionale Grill wurde von der Glut einer darunterliegenden Magmakammer gespeist. Wenige Meter unter der Erdoberfläche können heute noch 400 Grad Celsius gemessen werden.
Vulkanwanderung
Da wir noch wandern gehen wollten, beschlossen wir, eine aus unserem Reiseführer empfohlene Vulkan-Wandertour zu laufen. Nicht weit entfernt von der LZ56 lagen mehrere begehbare Vulkane beieinander. Von einem Parkplatz aus konnten wir sie leicht erreichen. Rundwanderwege waren bequem für Besucher ausgebaut. Ich staunte erneut über die professionell ausgebauten Wege und die Sauberkeit. Es war fast menschenleer. Ein schneidender Wind pfiff uns um die Ohren, sodass wir uns gegenseitig kaum hören konnten.
Am Vulkan Caldero de Cuerva angekommen, konnten wir mitten in den Krater steigen und eine unheimlich Stille umgab uns. Es war überwältigend. Ich fühlte mich wie in einem Sciencefiction-Film.
Der Ausflug zu den Vulkanen wird für immer ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
Super schön! Will auch dahin!