Als ich Anfang des Jahres eine Weiterbildung besucht habe, bin ich regelmäßig zum Mittagessen zum „Schöner Markt“ gepilgert.
„Schöner Markt“ befindet sich in der Zielstattstraße 41, 81379 München (ungefähr bei Mittersendling) und besteht aus mehreren lokalen Verkaufsständen wie eine Metzgerei, Backstube, Fischzucht, Gemüsestand, Blumenverkauf usw.
Leider hat der Markt nur von Donnerstag bis Samstag geöffnet.
Das Essen an jedem Stand ist einfach nur köstlich. Ganz besonders die Metzgerei Marko Preßmar Fleisch & Wurstspezialitäten hat es mir mit ihrem Mittagsangebot angetan. Jeden Mittag gibt es verschiedene Gerichte zu günstigen Preisen zur Auswahl: Suppen, Gulasch, Reis, Nudeln, aber auch einfach nur Brötchen…
Immer wenn es Schweinsbraten mit Kartoffelklößen und Rotkraut im Angebot gab, bestellte ich mir dieses Gericht. Es kostete nur 5,90€ und der Braten war immer saftig zart und der Kartoffelkloß schmeckte sehr frisch. Gute Qualität zu günstigen Preisen, sage ich nur!
Hinzu kommt noch, dass das Personal extrem freundlich ist und einem auch jeden Extrawunsch erfüllt.
Ich bin immer noch völlig begeistert und freue mich schon auf das nächste Mal beim Schönen Markt 🙂
Natürlich gab es zum Oktoberfest 2012 wieder viel Besuch bei uns in München. Ein alter Freund hatte sich angekündigt, mit seiner japanischen Freundin nach München zu kommen. Die beiden wollten unbedingt typisch Bayrisch essen gehen…
Da ich erst vor Kurzem von Frankfurt nach München gezogen bin, musste ich mich erstmal selbst erkundigen. Ich recherchierte im Internet und versuchte, bei den am besten bewerteten Wirtshäusern am selben Tag einen Tisch zu reservieren.
Aber es war alles ausgebucht… Hmh, in der Innenstadt war es wohl hoffnungslos einen Tisch zu kriegen.
Ich rief eine alteingesessene Münchnerin an und bekam von ihr den Tipp vom Valleys. Das Valleys liegt in der Aberlestr. 52, im Stadtteil Sendling.
Das uigurische Restaurant Taklamakan befindet sich in der Bayerstr. 27 in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs (Südausgang).
Das ungeübte Auge neigt dazu, das typisch blaue Schild mit einem Auszug der Speisekarte auf Chinesisch zu übersehen und das Lokal einfach für eine größere Dönerbude zu halten.
Wer sind die Uiguren?
Es handelt sich um eine chinesische Volksgruppe aus der Provinz Xinjiang. Deren Kennzeichen ist die Turksprache und die meist islamische Religionszugehörigkeit. Immer wieder hört man in den Medien von politischen Unruhen aufgrund separatistischer Bewegungen und der Unterdrückung seitens des chinesischen Staates.
In München lebt die größte uighurische Exil-Gemeinschaft Europas.
Der TAKLAMAKAN in München
Jedesmal wenn ich reingehe, fühle ich mich wie in China. Ein großer Prozentsatz der Gäste sind Chinesen, sie werden auf Chinesisch von der Bedienung begrüßt und zu den Speisen beraten.
Aber es ist nicht nur die Sprache, die mich an China erinnert.
Der Taklamakan in München ist eine Mischung aus Imbiss und Restaurant. Ein ungemütlicher Luftzug weht, weil die Tür meist offen gelassen wird. Die Sitze und Tische wirken eher kalt und abweisend, Neonlicht durchflutet den Raum. Auch die Bedienung ist teilweise sehr eigen.
Von der Atmosphäre her macht das Lokal nicht gerade einen positiven Eindruck, trotzdem gehe ich immer wieder dorthin. Nämlich wegen dem Essen! 😉
Denn für die Chinesen ist das Essen an sich am Allerwichtigsten. Sie legen sehr viel Wert auf die Zubereitung und den Geschmack. Alles andere wie Ambiente oder Gemütlichkeit ist nebensächlich!
Die uigurische Küche ist deftig und teilweise sehr scharf. Sie ist eine Mischung aus türkischem und chinesischem Essen.
Sehr zu empfehlen sind die selbstgemachten Nudeln wie die Lägmän (8€). Die Nudeln sind aus Weizenmehl gemacht und die Soße besteht aus einer Mischung aus Lammfleischstücken, Tomaten, Paprika, Peperoni, Sellerie und Zwiebeln.
Der Geschmack ist einzigartig. Es schmeckt sehr frisch und macht ganz schön satt.
Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich kein Fan von Lammfleisch bin, aber trotzdem dieses Gericht liebe. Außerdem habe ich teilweise schon bis zu 1h auf das Essen gewartet. Obwohl ich manchmal schon echt sauer wurde, weil ich fast verhungert war, wurde ich durch das fabelhafte Essen wieder vollends entschädigt.
Und die Nudeln kommen wirklich aus China!
Während meiner China-Aufenthalte traf ich in fast jeder chinesischen Stadt auf Garküchen von Uighuren, die ihre köstlichen Nudelsuppen anboten. Die Nudeln heißen auf Chinesisch „Lamian“, was soviel wie handgezogene Nudeln bedeutet.
Jeder Gast kann zusehen, wie die Nudeln vom Meister hergestellt werden. Und zwar mit einer wahnsinnigen Muskelkraft und Technik!
Ein großer Weizenmehlklumpen wird zuerst geknetet, dann in die Länge gezogen, mit beiden Händen in der Luft gedreht, wieder lang gezogen, gedreht, und so geht es immer weiter bis am Ende fadendünne Nudeln übrigbleiben. Das ganze dauert nicht mal 5 Minuten; und dann werden die gezogenen Nudeln frisch in die Brühe gegeben, hhhmmmh lecker!!! 😛
Es sieht aus wie Zauberei und jeder, der dieses Schauspiel jemals mit eigenen Augen gesehen hat, wird davon überzeugt sein, dass die Nudeln ihren Ursprung in China haben.
Zum Beweis sind hier noch ein paar Bilder, die ich beim letzten Urlaub in Yangshuo, China gemacht habe: