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Vietnamreise – Das wundervolle Fischerdorf Mũi Né

Mui-Ne-Baerenkrebs
Mũi Né – Bärenkrebs

In einem Minibus brachen wir am nächsten Morgen von Đà Lạt nach Mũi Né auf. Eingequetscht zwischen anderen Fahrgästen und Rucksäcken kamen wir etwas zerknautscht nach fünf Stunden in unserem lang ersehnten Reiseziel an. Dort wollten wir vier entspannte Tage mit Sonne, Strand und Meer verbringen.

Mũi Né war klein, charmant, die Menschen freundlich und hilfsbereit. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, genauso wie der Smog, der uns in anderen Städten zuvor gesundheitlich so zugesetzt hatte.

Mui-Ne-Fischerdorf
Fischerboote in Mũi Né

An der einzigen Hauptstraße reihte sich ein Hotel, Hostel, Resort neben das andere. Dass der Tourismus hier Einzug gehalten hat, war nicht verwunderlich.

Während meine Schwiegermutter und ich am Strand faulenzten, machte mein Freund Santi am nächsten Tag einen Ausflug mit dem Moped. In unserem Hostel hatte er Wolfgang, einen redseligen coolen deutschen Rentner, kennengelernt. Sie verstanden sich auf Anhieb und verabredeten sich zu einem Männertag mit dem Moped.

Sie fuhren früh morgens zu einem nahe gelegenen Fischerdorf, wo die Einheimischen sich lächelnd und ohne Scheu bei der Arbeit fotografieren und filmen ließen.

Kurz bevor die Tourbusse mit Toristenladungen im Fischerdorf ankamen, machten sich Wolfgang und Santi auf ihren Mopeds wieder auf den Rückweg.

Unterwegs hielten sie vor einem der typischen offenen Restaurants an, die am Eingang Seafood in Auslagebecken anboten.
Sie entschieden sich für ein sehr exotisch aussehendes Tier, einen sog. Bärenkrebs. Für 160.000 Dong (7€) pro Person, was für vietnamesische Verhältnisse recht teuer war, teilten sich die beiden das Mittagessen.

Mui-Ne-Sonnenaufgang
Mũi Né bei Sonnenaufgang

Der Bärenkrebs wurde etwa 20 Minuten lang auf einen Holzkohlegrill gelegt und mit Limette und einem Salz und Pfeffer-Dip serviert. Es hat köstlich geschmeckt, berichtete mir Santi.

Wir verbrachten sehr entspannte Tage in Mũi Né. Ich stand mehrmals um 5 Uhr morgens auf, um den Sonnenaufgang und die Fischer bei der Arbeit zu beobachten. Noch nie hatte ich so viele Sonnenaufgänge fotografiert.

Dass Mũi Né in unseren Reiseführern als überlaufen beschrieben wurde, konnten wir nicht bestätigen. Zwischen Weihnachten und Silvester war das sicherlich der Fall, aber Mitte Januar hatten wir eine wirklich angenehme Zeit und es war noch schöner als wir es uns vorgestellt hatten.

Etwas wehmütig ließen wir Mũi Né wieder hinter uns und waren gespannt auf unser nächstes Abenteuer. Wir wollten uns das Mekong-Delta anschauen.

Vietnamreise – Đà Lạt, Stadt des ewigen Frühlings

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Von Huế ging es weiter ins Hochland, nach Đà Lạt, der Stadt des ewigen Frühlings. Wir hatten einen Inlandsflug gebucht und brauchten ca. 1 Stunde, bis wir da waren.

Wir freuten uns auf gute Luft und ein kühleres Klima.
Đà Lạt war zu Kolonialzeiten der Ferienort für die Franzosen, die hier das angenehme frühlingshafte Klima genossen.
Hier konnten sie sich von der Tropenhitze in Saigon erholen.

Als wir ankamen, brauchten wir fast 30min mit dem Taxi, um vom Flughafen zu unserem Hotel zu kommen. Auf der Fahrt durchquerten wir eine grüne hügelige Landschaft mit Nadel- und Laubbäumen, die mich stark an die Wälder aus meinem Heimatort, dem Saarland, erinnerten. Nur die Palmen, Zypressen und vielen Blüten weisten auf Asien hin.

Mit unter 20 Grad war es in Đà Lạt um einiges kühler und wir mussten nachmittags eine Jacke anziehen.

Unsere Hotelzimmer hatten keine Klimaanlagen, weil hier keine benötigt wurden. Wir jubelten, weil wir endlich die Fenster öffnen und frische Luft reinlassen konnten. Welch ein Luxus!

Unser Hotel lag 2km außerhalb der Stadt, sodass wir die Hunde bellen und die Hähne krähen hörten. Wir bekamen sogar mit, wie ein Schwein geschlachtet wurde. Das Quietschen klang extrem mitleiderregend. Aus dem Fenster sahen wir wie das Schwein an einem Seil festgehalten wurde und einer der Männer einen langen Dolch in der Hand hatte. Ein Hund bellte wie verrückt.

Wir verließen die Szene, weil wir in die Stadt gehen wollten.
Nur Lisa, meine Schwiegermutter, die fiebernd im Bett lag, musste  sich das Schauspiel bis zum Ende anhören.

Das europäische Flair war kaum zu übersehen. Sogar das Essen erinnerte mich sehr an unser Essen zu Hause in Deutschland.

Đà Lạt ist bekannt für vegetarisches Essen.

Wir gingen zum Restaurant Góc Hà Thành, 53 Truong Cong Dinh, Đà Lạt, das wir aus dem Internet recherchiert hatten. Ich bestellte  ein Setmenü für 89.000 Dong und bekam dafür Artischockentee (eine Spezialität aus Đà Lạt), Salat, Kürbiscremesuppe und als Hauptspeise Reis mit Đà Lạt-Gemüse (Pilze, Karotten, Brokkoli) und Hühnchen in Knoblauchsauce. Mein Freund bestellte das gleiche, nur mit Stangenbohnen.

Für Lisa ließen wir ein Gericht kochen und einpacken. Wir hofften, dass es ihr am nächsten Tag besser gehen würde.

An unserem letzten Abend entschieden wir uns für ein vegetarisches Hotpot bei der Kette Léguda Buffet Rau Đà Lạt, Nhà Ga Cáp Treo (Restaurant am Cable Car), da unser Hotel in der Nähe lag.

Der Taxifahrer lachte, weil das Restaurant doch auch gut zu Fuß zu erreichen wäre. Lisa ging es zwar besser, aber nicht gut genug, um den Berg zum Cable Car hochzulaufen.

Für 49.000 Dong (ca. 2€) pro Person durften wir uns am vegetarischen Buffet bedienen. Wenn man Fleisch oder Seafood haben wollte, konnte man das mit Aufschlag dazu bestellen.

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Es gab Chinakohl, PakChoi, Nudeln, Rote Beete, Salat und Artischockentee, soviel man wollte. Zwei Röschen Brokkoli und ein kleines Stück Mais (für alle zusammen) wurde am Anfang an den Tisch gebracht und nicht mehr aufgefüllt. Das fand ich etwas unverschämt, aber wir sind trotzdem alle satt geworden und es hat gut geschmeckt.

Die heiße Suppe tat uns allen sehr gut und am nächsten Tag ging es uns allen viel besser.

Leider hatten wir nur ein kurzes Vergnügen in Đà Lạt, 2 Tage. Man soll hier richtig schön wandern, klettern und rudern können. Aber vielleicht war es ja nicht das letzte Mal in Đà Lạt.

Wie die Vietnamreise weiterging, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.